Katrin Neudeck

Malerin aus Leipzig

Der Titel Uni.kate bezeichnet nicht einfach nur meine Kunstwerke. Sie sind Unikate, Einzelstücke, es gibt sie nur ein Mal – natürlich. Aber das trifft wohl auf nahezu alle Kunstwerke und Künstler in jedem Bereich zu. Dieser Titel steht für meine ganz persönliche Reise zu mir und somit zu allem.
Das Wort Uni.kate wurde in dem Moment für mich ganz neu geboren, als ich meine Arbeit als Polizeikommissarin aufgab und mich verstärkt der Kunst zuwandte. Kate werde ich von meinen Freunden genannt. Uniform und Unikat standen sich direkt gegenüber. Auf einem Plakat in Berlin stand „Unikate statt Uniformen“ – das ließ mich nicht mehr los und schien mir für mich und für meinen Weg so bezeichnend.
Dieser Umbruch war eine sehr prägende und die wohl schwierigste Zeit meines Lebens. Als wäre ich weg gewesen und würde nach Hause kommen, zu mir und meiner ganz eigenen Wahrheit. Neben der Uniform hing ich auch meine Maske an den Nagel. Ich durfte mein Potential neu entdecken, meine innere Stimme laut stellen, mich meinen Gefühlen wieder annähern. In dieser Zeit malte ich fast täglich – die Kunst begleitete meinen Weg der Selbstfindung von Beginn an und wächst in mir.
Die Polarität zwischen diesen beiden Seiten hat mich stark beeinflusst und bewegt mich auch heute noch sehr: Uniformen, Normen, vorgegebene Muster, Angst und das Äußere einerseits und Einzigartigkeit, Freiheit, Selbstbewusstsein, Vertrauen und das ganz persönliche Innere andererseits. Dieser Gegensatz und diese – heute kann ich es so sagen – höchst interessante Reise macht mich zu dem Menschen, der ich bin und spiegelt sich in meiner Kunst wieder.

ORIGINAL KUNSTWERKE

UNI.KATE 121026

UNI.KATE 121026, Acryl auf Papier

Uni Kate

UNI.KATE 210622, Acryl auf Leinwand

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UNI.KATE 121229

UNI.KATE 121229, Mixed Media auf Papier

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UNI.KATE 130415 II, Mixed Media auf Papier

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Uni Kate

UNI.KATE 210617, Mixed Media auf Leinwand

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Uni Kate

UNI.KATE 200917, Acryl auf Leinwand

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UNI.Kate 130524, Acryl auf Papier

UNI.Kate 130524, Acryl auf Papier

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UNI.KATE 130525

UNI.KATE 130525, mixed Media auf Papier

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UNI.KATE 170929, Acryl

UNI.KATE 170929, Acryl

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IMPRESSIONEN AUS DEM ATELIER

INTERVIEW

Katrin Neudeck - Deine Lieblingskünstler

1. Was ist Kunst für dich?

Eine universelle, alles umfassende Sprache, die keine Grenzen kennt. Kunst spricht aus, was nicht in Worte zu fassen ist. Kunst berührt und verbindet. Nichts ist für mich authentischer und echter als Kunst.

2. Wie bist du zur Kunst gekommen? Liegt Kunst bei dir in der Familie?

Schule, Studium, Abendkurse – ich habe mich in meinem Leben schon oft mit Kunst beschäftigt. Intuitiv zog es mich schon immer zur Kunst hin. Sie ist ein Teil von mir, war mir tief in meinem Inneren stets ein vertrauter Begleiter, meine Heimat. Aufgrund einiger „vernünftiger“ Entscheidungen in meinem Leben, habe ich mich zeitweise von der Kunst entfernt und bin unfassbar glücklich darüber, mich heute wieder auf meinem künstlerischen Weg zu befinden.

3. Welche Techniken und Medien sind dir die Liebsten?

Ich liebe Leinwand, Papier und Holz, arbeite meist mit Acrylfarben und verschiedenen Materialen an einem Bild, benutze u. a. Sprays, Tapes, Stoffe, Fäden und Metall. Spachteln setze ich öfter ein als Pinsel. Ich mag deutliche Strukturen, Höhen und Tiefen, Kontraste und die daraus oftmals resultierende Lebendigkeit eines Werkes.

4. Was machst du, wenn du Kunst und Design ruhen lässt?

Dann umgebe ich mich mit Sport, Literatur und liebevollen Menschen, gehe spazieren, wandern, beschäftige mich mit Ernährung und Musik.

5. Warum malst du?

Da ist dieses starke Bedürfnis in mir, mich ausdrücken und zeigen zu wollen. Nach außen kehren zu wollen, was ich aufgrund des Geschehens in der äußeren und meiner inneren Welt spüre. Und das kann ich am besten mithilfe der Kunst. Sie ist meine Sprache. In meinen Werken steckt immer ein Teil von mir – ein Teil, den ich in die Welt hinein geben möchte. Dabei geht es mir stets um Kontakt und Berührung. Die Verbundenheit von allem Lebendigen. Das ist mein WARUM.

6. Woher nimmst du die Inspiration für deine Kunst?

Unsere Natur ist meine größte Inspirationsquelle. Und die Leidenschaft anderer Menschen – welcher Art auch immer – regt mich sehr an. Aber auch Eindrücke aus dem Alltag können mich spontan und stark inspirieren: Muster, Farbkombinationen, Sinneseindrücke jeder Art. Musik spielt dabei auch eine sehr große Rolle für mich.

7. Wie beginnst du ein neues Kunstwerk?

Wenn ich eine Leinwand oder ein Stück Holz vor mir habe, versetze ich mich ganz bewusst in einen Zustand intensiven Empfindens, der entweder ohnehin gerade angeregt wurde oder den ich mittels bestimmter Musiktitel auszulösen vermag. Ich zapfe quasi meinen Kern, meine Seele an, spüre tief in mich und den Moment hinein und beginne dann, das Gefühlte in all seiner Intensität bildlich darzustellen. Das Weltgeschehen, die Stimmung des Tages, mein Körpergefühl, meine Einstellung, meine Mitmenschen – all das kann diesen Beginn prägen. Ein Kunstwerk zu erschaffen, ist für mich ein sehr leidenschaftlicher, von Impulsen und Intuition gelenkter Prozess.

8. Gibt es ein Erlebnis, das dich und deine Kunst besonders geprägt hat?

Eine sehr schwere und von Selbstzweifeln und Angst geprägte Zeit in meinem Leben brachte mich zurück zur Kunst und regte einen sehr intensiven Prozess der Selbstfindung und -heilung an. Eine echte Chance wurde geboren. Denn obwohl ich ein sehr gutes Bauchgefühl habe und es mich intuitiv schon immer zur Kunst gezogen hat, habe ich richtungsweisende Entscheidungen in meinem Leben mit dem Kopf getroffen. Mein Kunststudium habe ich damals abgebrochen, um etwas „Vernünftiges“ zu machen: ich bin Polizeikommissarin geworden. Meine innere Stimme war damit nie so richtig einverstanden, auch wenn ich sicher gut in dem war, was ich da tat und es seine Vorteile hatte. Wenn man sich lange genug zu etwas zwingt, was man nicht wahrhaftig will, kann man krank werden – so war es zumindest bei mir. Während ich mich um Selbstfürsorge und Achtsamkeit bemühte, begann ich ganz automatisch, mich wieder intensiver mit Kunst zu beschäftigen und nach meinem ganz eigenen Ausdruck zu suchen. Ich setze mich mit mir und all der mir innewohnenden Polarität auseinander: Seele, Herz und tiefe Emotionen einerseits und Verstand, Perfektionismus und gesellschaftliche Normen andererseits. Aus Uniformen wurden Unikate. Dieses Bewusstsein und die damit verbundenen Themen machen mich und meine Kunst heute aus.

9. Was brauchst du unbedingt, um kreativ tätig zu sein?

Die Verbindung zu mir selbst und meine Sensibilität. Ich bin ein sehr sensibler Mensch, fühle höchst intensiv und nehme Sinneseindrücke offenbar meist stärker als meine Mitmenschen wahr – das macht vieles in meinem Leben nicht unbedingt leichter und zeitweise empfinde ich es als eine Last. Aber inzwischen weiß ich, dass genau darin mein größtes Glück liegen kann und dass es sogar notwendig für mich ist, so zu sein. Das gibt mir inneren Frieden. Es ist eine Frage der Einstellung.

10. Was treibt dich an, ein neues Kunstwerk zu beginnen?

Oft bin ich so bewegt vom Leben und all seinen Eindrücken, dass ich mir wünsche, andere könnten sehen und vor allem fühlen, was ich gerade spüre. Oftmals fühle ich mich dann in aller Fremdheit allen und allem so unglaublich nah. Laufe fast über vor lauter Gefühl, sehne mich nach Nähe. Wie sollte ich diese Gefühle in Worte fassen – also versuche ich, den Moment in all seiner Intensität einzufangen und auf ein Bild zu projizieren. Ich zeige, was ich spüre. Gebe preis, wer ich bin und was mich im Kern berührt. Immer in der Hoffnung, damit auch andere berühren und ins Fühlen bringen zu können. Am Ende verbindet uns doch genau das – dass wir gefühlvolle Lebewesen sind, einander berühren und bewegen können, alle miteinander verbunden sind.

Foto: Katrin Neudeck

Die Leipziger Kunstszene wächst und wächst. Diese Vielfalt möchte die Plattform erfassen.

“Everything you can imagine is real”

 Pablo Picasso