Sarah Busskamp

Malerin aus der Leipziger Baumwollspinnerei
Sarah Busskamp Profil

1985 *in Glendale, Kalifornien

2003-2007 Studium Geschichte und Kunstgeschichte, University of Texas at Austin

2009-2011 Studium Bildende Kunst, University of Texas at Austin

2015 Umzug nach Leipzig

Kunst war immer ein Teil von mir. Ich habe angefangen, sobald ich einen Stift in die Hand bekommen habe. Meine Eltern wussten seit ich 2 oder 3 Jahre alt war, dass ich eine Künstlerin bin. Ich habe schon immer geschaffen, habe mich also nie bewusst entschieden, Kunst zu machen.

Gott hat mich als Kunstschaffende gemacht, und es ist liegt in mir. Allerdings muss ich diese Gabe auch einsetzen und entwickeln. Ich habe Zeiten erlebt, wo ich mein künstlerisches Selbst besser oder schlechter gepflegt habe. Und je nach Übung habe ich tiefer und ehrlicher oder nur oberflächlicher und kälter Kunst schaffen können. Aber auch wenn ich versuche (und das habe ich auch probiert) die Kunst zu leugnen, kommt sie immer zurück in mein Leben. Meine Identität als Künstlerin ist fest, egal wie viel ich zu einer bestimmten Zeit produziere.

In den letzten 10 Jahren versuche ich absichtsvoller gute Routine mit meiner Kunst einzuüben. Das heißt, dass ich mir regelmäßig Zeit einplane um ins Atelier zu gehen, dass ich mich mit anderen Künstler austausche, neue Sachen ausprobiere, und der Kunst Geld und Energie widme.

ORIGINAL KUNSTWERKE

Hüter der Sukkulenten / Acryl / Ölpastell und Pastell auf Leinwand / 80x80 cm

Blaues Beirut / Öl auf Leinwand / 70 x 50 cm

Klick aufs Bild für Details und Preis

IMPRESSIONEN AUS DEM ATELIER

INTERVIEW

Sarah Busskamp - Deine Lieblingskünstler

1. Welche Techniken und Medien sind dir die Liebsten?

Die weiche, formbare Konsistenz und der sanfte Geruch von Ölfarben (nein, nicht der Teil wo Terpentin ins Spiel kommt!) liebe ich schon seit meiner Jugend. Da ich aber sehr haptisch bin, nutze ich gerne meine Hände und meinen Körper zum Malen. Das heißt, Ölfarbe ist manchmal nicht die beste Wahl.  

Ich liebe Mark-making und eine Mischung von Acryl, Kohle und Ölpastell eröffnet mir die besten Möglichkeiten, mich voll auszudrücken. Ich liebe es, mit mehreren Materialien gleichzeitig zu arbeiten. 

Die Auswahl meiner Materialien beeinflusst die Richtung meiner Herangehensweise, und meine Laune beeinflusst welche Materialien ich bevorzuge. Es gibt Saisons. Oft hängt auf einer Wand ein angefangenes Ölgemälde und auf der anderen Seite des Ateliers ist ein Acryl-Kohle-Pastell-Bereich. Ich arbeite häufig an mehreren Bildern gleichzeitig.

2. An welchem Ort erschaffst du deine Kunstwerke – und welche Umgebung brauchst du dafür? Beschreibe bitte einmal den idealen Ort.

Ich finde es sehr hilfreich, mein Atelier zu haben. Da habe ich meine Ordnung, und meine ganzen Werkzeuge. Ideal ist für mich, ein neues Bild im frisch aufgeräumten Atelier anzufangen. Während ich arbeite, entsteht dann viel Chaos. Ich bevorzuge meine ganze Auswahl an Farben, Pinseln, Pastellen, Leinwänden usw. in der Nähe zu haben. Hätte ich nur einen Teil meine Werkzeuge zur Verfügung, würde mich das sehr einschränken. Und ich habe auch Boesner um die Ecke, falls mir doch was fehlt!

Wenn ich im Atelier bin, bin ich auf der Arbeit. Meine Konzentration ist völlig auf meinen Prozess gerichtet, und der Haushalt und Hobbys dürfen warten. Ich kann mich absolut austoben, ein Sauerei machen, und danach alles einfach liegen lassen. Es ist für mich eine große Entlastung, dass meine Wohnung sauber bleibt. So bin ich als Mensch – sehr ordnungsorientiert und dennoch auch chaos-liebend. 

Ich skizziere und mache viel Büroarbeit aber zu Hause, und sammle meine Inspiration überall. Ich nehme die Inspiration dann ins Atelier. En plein air zu malen finde ich immer noch romantisch, aber muss gestehen, dass ich das Alles-packen-und-tragen-müssen einfach nicht mag.

3. Hast du ein Lieblingswerk, auf das du besonders stolz bist?

Wie bei vielen Künstlern ist mein aktuelles Lieblingswerk oft aus den zuletzt entstandenen Bilderserien. Ich bin ein intuitive und emotionale Malerin, und es steckt viel Herz in jedem Bild. Meist fließt auf die Leinwand, was mich gerade beschäftigt, ob schwer oder freudevoll. Mein Herz ist also jeweils zutiefst verbunden mit der aktuellen Serie.

Ich habe natürlich ein paar Lieblingsbilder, die ich über die Jahre immer noch behalten habe. Manchmal ist es wegen besonders gut gelungener Technik, aber meist wegen einer emotionalen Beziehung mit dem Bild oder Erinnerungen, die aus der Zeit damit verknüpft sind.

4. Was machst du, wenn du Kunst und Design ruhen lässt?

Ich verbringe sehr gerne Zeit mit meinem Mann, meiner Familie und Freunden. Ich koche und backe leidenschaftlich, und wir genießen es sehr, rund um einen reich gedeckten Tisch den Abend mit Leuten zu verweilen. Dazu gehört sowohl gesunde, internationale Küche als auch guter Wein, gute Gemeinschaft und Musik.

Ich bin fast süchtig nach Reisen. Das fing schon als Einjährige in Indien mit meiner Eltern an, und seitdem habe ich nie aufgehört zu reisen. Mehr als vierzig Länder habe ich schon bereist, und in mehreren Länder eine Zeit lang gewohnt. Ich sammle sehr viel Inspiration von der Vielfalt an Kulturen, Küchen, Musik und Kunst.

Auch die unglaubliche Natur, ist eine unerschöpfliche Quelle. Ich gehe sehr gerne Wandern, Zelten, Stand-Up Paddeln, und Klettern. Unsere Lieblingsurlaube sind oft Trips mit Auto und Zelt. Ich liebe die Berge und die Wüste. 

Sport und Bewegung gehören auch zu den wichtigsten Hobbys. Ich bin ausgebildete Pilates- und Yogatrainerin, und gebe immer noch Kurse. Bewegung in allen Formen ist mir eine Freude, und es fließt selbstverständlich in meine Kunst ein. Ich bewege mich viel beim Malen – mal in knien, stehen, bücken, hocken, drehen, mit beiden Händen über den Kopf, am Stuhl hochklettern – es gibt keinen Stillstehen. Es ist lustig mich in meinen Zeitraffer Videos zu beobachten. Malen ist für mich Tanzen mit der ganzen Seele.

5. Wie bist du zur Kunst gekommen?

Kunst war immer ein Teil von mir. Ich habe angefangen, sobald ich einen Stift in die Hand bekommen habe. Meine Eltern wussten seit ich 2 oder 3 Jahre alt war, dass ich eine Künstlerin bin. Ich habe schon immer geschaffen, habe mich also nie bewusst entschieden, Kunst zu machen.

Gott hat mich als Kunstschaffende gemacht, und es ist liegt in mir. Allerdings muss ich diese Gabe auch einsetzen und entwickeln. Ich habe Zeiten erlebt, wo ich mein künstlerisches Selbst besser oder schlechter gepflegt habe. Und je nach Übung habe ich tiefer und ehrlicher oder nur oberflächlicher und kälter Kunst schaffen können. Aber auch wenn ich versuche (und das habe ich auch probiert) die Kunst zu leugnen, kommt sie immer zurück in mein Leben. Meine Identität als Künstlerin ist fest, egal wie viel ich zu einer bestimmten Zeit produziere.

In den letzten 10 Jahren versuche ich absichtsvoller gute Routine mit meiner Kunst einzuüben. Das heißt, dass ich mir regelmäßig Zeit einplane um ins Atelier zu gehen, dass ich mich mit anderen Künstler austausche, neue Sachen ausprobiere, und der Kunst Geld und Energie widme.

6. Was liebst du besonders an der Künstlerstadt Leipzig?

Ich mag die Kunstszene. Ich freue mich, in der Baumwollspinnerei zu sein, und schätze den Austausch mit anderen Künstlern. Dass Großstadt und Natur, Auwald und Seen hier so nah beieinander liegen, ist fantastisch!

7.Wann ist ein Bild fertig?

Das ist bei mir oft Thema gewesen. Ich hatte die schlechte Gewohnheit, Bilder oft nicht zu signieren, mit der unbewussten Ausrede, sie seien nicht fertig und ich würde noch etwas ändern. Wenn ich dann unzufrieden war, konnte ich mir sagen, es sei noch nicht fertig. Das war keine guter Prozess. 

Ich zwinge mich in den letzten 5 Jahren, ganz bewusst meinem Bauchgefühl zu vertrauen, und ein Bild irgendwann “fertig” zu nennen. Es gibt aber manchmal Bilder, die noch Jahre später bearbeitet werden. Manche Bilder sind erst fertig, wenn sie ausgestellt oder verkauft sind! Und bei anderen weiß ich ganz genau: Das ist es. Ich versuche mehr und mehr mein Bauchgefühl zu trainieren und ihm zu folgen.

8. Hast du eine Vorstellung von den Räumen, in denen deine Kunst gut aufgehoben wäre?

Kleine und mittelgroße Bilder passen ja überall hin, wo sie Freude bringen können. Jede Wohnung profitiert von Kunst. Es macht so viel aus, eine echtes Kunstwerk im Haus zu haben. Wenn ein Bild richtig gehängt wird, ist es wie ein weiteres Fenster!

Meine größeren Werke eignen sich besonders gut für große Häuser, Hotels, Luxus Lofts oder sonstige Einrichtungen mit hohe Decken. Die Bilder sind sehr kraftvoll und brauchen Raum zu atmen und wirken. Sie eignen sich zum Beispiel auch super für gehobene Arztpraxen, Pilates Studios und Büros.

Foto: Sarah Busskamp by Paula Watts

1985 *in Glendale, Kalifornien

2003-2007 Studium Geschichte und Kunstgeschichte, University of Texas at Austin

2009-2011 Studium Bildende Kunst, University of Texas at Austin

2015 Umzug nach Leipzig

Projekte und Ausstellungen (Auswahl)

2021

“DREI” Werkschau Halle 12, Spinnerei Leipzig (Gruppenausstellung)

2020

“Lament 2020 beta-release (glitches to be expected)” Archiv Massiv, Spinnerei Leipzig (Soloausstellung)

“This Grief Observed” Kunst Performance, Archiv Massiv, Spinnerei Leipzig

“Plovdiv Portraits” Winterrundgang Offene Ateliers, Spinnerei Leipzig

2019

“Ménage à Trois” Arbeitsgericht, Leipzig (Gruppenausstellung)

2018

Rundgänge Offene Ateliers, Spinnerei Leipzig

2017

“Colored Memories” Villa Auguste, Leipzig (Duo-Ausstellung)

Dozentin Kunstkurse am Starnberger See 

Rundgänge Offene Ateliers, Spinnerei Leipzig

Stipendien/Residenzen/Rechercheprojekte

2020: San Diego, Kalifornien, Artist Collaboration Residence, Sun Valley

2019: Arbeit/Recherche Reise – Libanon, Israel und Jordanien

2018: Arbeit/Recherche Reise – International School, Fes, Marokko und Mexiko City, Mexiko

2015: Recherche Wüstenlandschaften – American Southwest

2012: Kunstworkshops und Kunst mit öffentlicher Beteiligung, Townships von Kapstadt, Südafrika

Internship Assistent to Art Director of Hope Chapel, Austin, Texas

2011: Kunstunterricht, International School, Fes, Marokko

 

Atelier in der Baumwollspinnerei 

Die Leipziger Kunstszene wächst und wächst. Diese Vielfalt möchte die Plattform erfassen.

“Everything you can imagine is real”

 Pablo Picasso