Tina Altus (altus art)
Kunst aus echten Blüten – flora-metaphorica
Tina Altus im Podcast
Die pflanzliche Zelle – explizit Blüten – sind das Ursprungs- und Gestaltungsmaterial meiner künstlerischen Arbeit.
Pflanzen und Blüten tragen die Urinformation des Lebens in sich und wandeln sich unter meinen Händen in ein höchst subtiles und hauchdünnes fragiles Material. Es durchläuft durch meine Arbeit eine Metamorphose.
Ich untersuche pflanzliche Zellen auf ihren verborgenen Informationsgehalt. Es ist als geben mir die Zellen durch den Prozess des Trocknens und Pressens weitere Informationen preis.
In meinen Bildern gehe ich sehr behutsam mit dem Material um. Das Blütenmaterial, meine Auseinandersetzung mit der Natur, animiert mich zu Inszenierungen von archaischen, sagenhaften, symbolischen oder mysteriösen Bildwelten. Gleichsam gehe ich immer weiter und weite den Blick für das, was die Natur bietet, als dessen Bestandteil und Bewahrerin ich mich sehe.
Es sind die beglückendsten Momente, wenn sich aus der Materialität eine Information herausschält, die ich meinen Bildern zugrunde lege und etwas sichtbar machen kann, was es sonst so nicht gebe.
Immer neue Fragen werfen sich auf. Manchmal muss ich wieder ein Jahr warten, ehe mir der Kreislauf der Natur eine spezielle Blütensorte wiedergibt und ich weiterforschen kann.
Und immer ist da die Ehrfurcht vor der Natur, die zu mir spricht, dessen Teil ich bin – auch nur ein Zellhaufen, gespeist aus der Urinformation der pflanzlichen Zelle – allerdings mit der Fähigkeit mich auszudrücken und mitzuteilen. Ein einzelnes Blütenblatt wird zur Inspirationsquelle und das Material selbst, welches ich herstelle. Blüten werden in ihre Bestandteile zerlegt, behutsam gepresst, getrocknet. Das was zum Vorschein tritt und selbst noch im Wandel begriffen ist, während des Trocknungsprozesses und darüber hinaus trägt Poesie und Leben in sich.
Feinste Strukturen entstehen in diesem Prozess. Dabei interessiert mich die Materialität dieses feinen Materials. Die pflanzlichen Zellen – als kleinste lebende Einheiten aller lebenden Organismen, bergen offenbar jahrtausendealte Geheimisse. Die Blüten widerspiegeln vertraute Formen der Gegenwart, die in mein Werk Eingang finden.
Aus diesem Material entstehen meine Skizzen oder auch größere poetische Werke. Sie sind unwiderbringlich und einzigartig, da keine Blüte in der Natur zweimal vorkommt. Darin liegt eine Faszination. Das bietet mir die Möglichkeit, mich künstlerisch auszudrücken und mitzuteilen.
Die Blütenwerke von Tina Altus (altus art)
Bewegt, Blüten auf Leinwand, 2019, 105*105cm, Zwischen 2 Acrylglasscheiben gerahmt
Wimmelbild, Blüten auf Malplatte, 2020, 60 x 60 gerahmt mit UV-Schutz-Artglas
Labyrind, hunderte Blütenarten auf Malplatte, 60 x 60 gerahmt mit UV-Schutz-Artglas , 60 * 60 cm
Stadtratten und andere Gestalten, Strelitzien und schwarze Malven auf Malplatte, 2018, 60 x 60cm Objektrahmung mit UV-Schutz-Artglas
Gespräch unter Forscherinnen, 2021, 45*60cm, echte Blüten auf Kunstdruck Bütten aufgezogen auf Aludibond
Gespräch unter Forscherinnen II, 2021, 45 x 60cm, echte Blüten auf Kunstdruck Bütten aufgezogen auf Aludibond
In memoriam Karl_L, Echte Blüten auf Bütten aufgezogen auf Aludibond, 2021, 45 x 65cm
Ceropegia, Echte Blüten auf Bütten aufgezogen auf Aludibond, 2021, 45 x 65cm
Lichtscan, Ausflug, Blütenkunstwerk auf Leinwand, 2017, 60 x 60cm
Lichtscan, Tänzer, Blütenkunstwerk auf Leinwand, 2017, 60 x 60cm
Lichtscan, Entschwebt, Blütenkunstwerk auf Bütten aufgezogen auf Aludibondplatte
Taurinus Protea, Blüten auf Malplatte, gerahmt mit UV-Schutz-ARTglas, 2021, 40 x 40cm
Miniaturen mit echten Blüten
Miniatur, Affenland
Miniatu, Disput unter Papageien
Miniatur, Frühlingsausflug
Miniatur, Theater hinterm Gartenzaun
Miniatur, Kleine Grille
Miniatur, Anbetung
Epoxidierte Blütenkunst – als Fliesen oder im Raum zu hängen
Weitere Werke
Ich war ein Brautstrauß, 50 x 70cm
Kaleidoskop 50 x 50cm
Schmetterling, 40 x 40cm
Impressionen bei der Arbeit
Video Impressionen
Interview
TINA ALTUS - DEINE LIEBLINGSKÜNSTLER
1. Was ist Kunst für dich?
Eine immerwährende Reise, Verführung, Austausch mit dem Universellen.
2. Wie nennst du deinen Stil? Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
Ich unterwerfe mich keinem Stil, sondern habe über die Jahre eine völlig eigensinnige Bildsprache entwickelt, die sich aus der Beschäftigung mit Botanik, aus Forschung und der Herstellung meines Blütenmaterials, der pflanzlichen Zelle speist. Floralart oder botanical art trifft es vielleicht am ehesten.
3. An welchem Ort erschaffst du deine Kunstwerke – und welche Umgebung brauchst du dafür? Beschreibe bitte einmal den idealen Ort.
Ich nenne es mein Refugium, da ist mein helles Atelier mit einer Sammlung von über 100.000 fein sortierten Blütenteilen, die es ohne mich nicht geben würde. Es gibt ein riesiges Grundstück, auf dem ich spezielle Pflanzen selbst ziehe und reich beschenkt werde, von dem, was mich umgibt. Alles ist Inspiration, Quelle und im steten Wandel.
4. Was machst du, wenn du Kunst und Design ruhen lässt?
Das kommt nicht vor, der Puls des Lebens kennt keine Ruhe, alles fließt ineinander. Ich bin täglich im Atelier zugange.
5. Kannst du dich gut von fertigen Werken trennen?
Ja, sie sollen in die Welt hinaus und dort ihre Wirkung entfalten und ich weiß aus vielen Begegnungen und Gesprächen, dass sie das auch tun. In mir ist alles bewahrt. Viele meiner Werke sind Auftragsarbeiten. Es ist äußerst beglückend und inspirierend zugleich, die Reaktionen des Empfängers zu erleben.
6. Was brauchst du unbedingt, um kreativ tätig zu sein?
Zeit, Raum, Atem.
7.Was ist die schönste oder überraschendste Erkenntnis, die du als Künstler gewonnen hast?
Ich habe die Freiheit mir ein eigenes Universum zu erschaffen. Ich kann Menschen berühren und sie verführen, sich und ihre Umgebung neu wahrzunehmen. Das ist eine große Kraft.
8. Woher nimmst du die Inspiration für deine Kunst?
Aus der Vielfalt des Lebens. Eine Geste, ein Blick, ein Gespräch, Theater, vor allem Tanztheater, Musik, ein Käfer auf dem Blatt, Reisen – Inspirationen lauern immer und überall. Ich sehe etwas, was nicht jeder sieht.
9. Tauschst du dich gern mit den Betrachtern deiner Werke aus?
Ja sehr gern, dafür öffne ich regelmäßig mein Refugium. Es ist wundervoll, die verschiedenen Assoziationen und Interpretationen der Betrachter zu erfahren. Ich höre zu und staune gern.
10. Gibt es zukünftige Projekte, von denen du uns schon erzählen magst?
Ich stelle Fliesen her mit echten Blüten, die ersten Aufträge sind schon verwirklicht und in Räume integriert. Ich plane die Herausgabe eines Künstlerbuches und bin derzeit auf der Suche nach Sponsoren.
11. Wie geht deine künstlerische Reise weiter?
Am Anfang war die Pflanze. Und ein Ende ist nicht abzusehen.
Tina Altus (altus art)
Möge es die Menschen verführen, der Natur mit Fantasie und Ehrfurcht zu begegnen. Es ist alles vorhanden, wenn es gelingt, den Blick zu schärfen auf die Vielfalt und Universalität.
„Flora Metaphorica“ nennt Tina Altus die Kunst, an der sie arbeitet, die Metamorphose, die sie begleitet.
Das gesammelte Blütenmaterial geht durch ihre Hände in eine andere Daseinsform über und existiert weiter in bizarren Bildwelten. Die Botschaft der Pflanze – die Urinformation des Lebens – ist verwandelt in tanzende Feen, schwebende Trauerwesen, kokett gestikulierende Geschöpfe, Schwärme von fliegenden Herolden und still beobachtenden Hirten.
Hochgradig sinnlich und atemberaubend schön sind die Arrangements, in denen sich Leben und Tod berühren. Bis in die Zellstruktur hinein gibt sich das ehemals lebendige Material zu erkennen und trägt die Botschaft der Schönheit als dauernde Poesie in die Zeit hinaus.
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Die Leipziger Kunstszene wächst und wächst. Diese Vielfalt möchte die Plattform erfassen.
“Everything you can imagine is real”
Pablo Picasso
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